Wie können wir helfen?
Planung
Die Planungsprozesse im Unternehmen sind zielgerichtete und systematische Vorgänge zur Lösung künftiger unternehmerischer Fragen. Diese finden auf drei verschiedenen Planungsebenen und in mehreren Planungsbereichen statt.
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- Planungsebenen
- Strategische Ebene – langfristig für mehrere Jahre
- Taktische Ebene – mittelfristig für ca. 6-12 Monate
- Operative Ebene – kurzfristig für ca. 1-3 Monate
- Planungsbereiche
- Forschung und Entwicklung
- Beschaffung
- Produktion
- Logistik
- Vertrieb
- Verwaltung
- Planungsebenen
Planung erfordert möglichst viele Informationen über alles zu haben, was künftig für sie bedeutend sein könnte. Je höher der Informationsstand, desto sicherer sind die Plangrößen, über die Entscheidungen gefällt werden müssen. Aus dem vorhandenen Informationsstand (Historie oder aktuell) werden Prognosen abgeleitet und Szenarien simuliert.
Das Wesen der Planung
Jeder Prozess im Unternehmen sollte gemäß des PDCA-Zyklus mit einem Planungsprozess starten. Alles andere wäre blinder Aktionismus und höchst gefährlich für die Systemstabilität im Unternehmen.
„Versagst du in der Planung, planst du dein Versagen“
Zitat Benjamin Franklin
In der Planungsphase erstellt man ein oder mehrere Systemmodelle mit den entsprechenden Sollvorgaben. Detaillierte Planung ist deshalb wichtig, weil Probleme am Beginn eines Prozesses starten und nicht am Ende. Basiert die Planung auf falschen Annahmen, einer schwacher Zahlenbasis und unzureichendem Systemdenken, so kann dies massive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben.
Der Planer muss sich aber bewusst sein, das Planung immer unter Unsicherheit erfolgt. Durch einen iterative Planungsprozess kann dieser jedoch Zug um Zug verbessert werden. Im Zuge der Planung erstellt man einen Prototyp des Systemmodelles und überprüft die Ergebnisse und Auswirkungen auf das gesamt System.
Im Textilbetrieb haben wir folgendes 4-Stufenmodell (auch 4P-Modell – Product, Process, Production, Plant) ermittelt:
- Produktplanung
- Absatzplanung – Was, wieviel, bis wann und zu welchem Preis soll produziert werden?
- Definieren der Produktspezifikationen (Rohware, Halbfabrikate und Fertigware)
- Stücklisten (Bill of Material) – Materialbedarf und Materialkosten
- Optimierung des Materialeinsatzes
- Prozessplanung
- Planung des Einzelprozesses mit Definition der Prozessparameter
- Erstellen eines Arbeitsplanes für die Produkte (Routing oder Bill of Processing) – Planung der Prozesskette
- Ermitteln der Prozesskosten – Variable (Verbräuche) und fix (Maschinenstundensatz)
- Ermitteln der Durchlaufzeit
- Rezepterstellung mit Rezeptkosten und Materialbedarfsplanung
- Optimierung der Rezepturen, Prozesse und Prozessketten
- Produktionsplanung
- Planung des benötigten Kapazität für ein gegebenes Produktportfolio – Schichten, Personal, Nutzgrade, Engpässe
- Ermitteln von Materialbedarf, Energiebedarf, direkten und indirekten Personalbedarf, sonstiger Produktionsbedarf
- Ermitteln von nötigen Investitionsbedarfes
- Ausbalancieren der vorhandenen Kapazität mit dem Kapazitätsbedarf in einer Millbalance
- Ermitteln der gesamten Kostenstruktur
- Fabrikplanung
- Budgetplanung, Liquiditätsplanung, Kapitalbedarf, Gewinn- und Verlustrechnung, Ermitteln der Gemeinkosten
- Planung der Infrastruktur – Versorgungswirtschaft, Umwelteinflüsse und Emissionen, Abfallbehandlung
- Planung der Infostruktur – ERP, MES, Daten Integration
- Planung des Layout – Materialfluss, Lager-, Produktions- und Büroflächen
- Planung der Organisation und deren Geschäftsprozesses
- Personalakquise, Personalentwicklung und innerbetriebliche Weiterbildung
Die 4 Stufen müssen als Systemmodell gesehen werden und in der Planung immer in deren Gesamtheit berücksichtigt werden. Systemdenken in der Planung des Systems ist unabdingbar. Nicht ein lokales Optima ist ausschlaggebend für den Erfolg, sondern nur das globale Optima, denn dies bestimmt die gesamte Systemleistung.
„Die Produktivität der Technik muss durch
die Produktivität des Systems ersetzt werden“Zitat: Thomas Keh
Die Textilindustrie ist eine kapitalintensive Branche, daher ist die Kapitalallokation von größter Bedeutung für die Optimierung des Ressourceneinsatzes. In der Produkt- und Prozessentwicklung werden die Grundsteine für den Unternehmenserfolg gelegt – Produzieren von guter Qualität, zu akzeptablen Kosten in kurzer Zeit. Mittels des CAMP-Tools (Computer Aided Mill Planning) zur virtuellen Produkt- und Prozessentwicklung können die notwendigen Auswertungen zur Optimierung bereits in der Planungsphase erfolgen. Bei der Simulation von Änderungen im Prozess- und Produktmix lassen sich die Auswirkungen auf den Textilbetrieb punktgenau vorhersagen.