Trocknung
Unter einer Trocknung versteht man allgemein den Entzug von Flüssigkeiten aus dem Trockengut, durch Verdunstung oder Verdampfung. Merkmal einer Trocknung ist daher die Verringerung der Feuchtigkeit (Feuchteentzug, Entfeuchtung) durch eine in der Regel thermisch-physikalische Umwandlung der Flüssigkeit.
Ein Trockner ist ein Apparat, in dem das thermische Verfahren der Trocknung stattfindet. Vor der Trocknung ist oft eine mechanische Entfeuchtung geschaltet, da die mechanischen Verfahren energetisch wesentlich günstiger abschneiden.
In der Textilindustrie unterscheidet man mehrere Trocknungsarten:
Strahlungstrockner
Infrarottrockner (IR- Trockner)
Infrarotstrahlung ist physikalisch elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 780 nm und 1 mm und wird als nicht sichtbares Licht als Wärmestrahlung wahrgenommen. Die Infrarottrocknung basiert auf dem Prinzip der Wärmestrahlung. Dabei wird nur der angestrahlte Körper erwärmt.
IR-Trockner werden häufig vor klassischen Konvektionstrocknern eingesetzt um das zu trocknende Material vorzuheizen und dadurch Energie und Zeit einzusparen. aber auch um ihr möglichst schnell, möglichst viel Wasser zu entziehen (Migrationsverhinderung).
Hochfrequenztrockner (HF- Trockner)
Bei der Trocknung mittels Hochfrequenz wird das Textil (meist Garnspulen, Bumps, Flocke) während des Trockenvorganges einem hochfrequenten Wechselspannungsfeld ausgesetzt. Dieses regt die Wassermoleküle zum Schwingen an. Sie erwärmen sich und verdampfen. (LINK zu HF-Trockner)
Kontakttrockner
Die Textile Warenbahn wird durch Kontakt an einer Heizfläche erhitzt und die Feuchtigkeit dadurch ausgetrieben. Es kann mit dieser ständig in Kontakt bleiben (Plattentrockner) oder wird umgeschichtet (Zylindertrockner).
Konvektionstrockner
Ein Konvektionstrockner ist ein Apparat, in dem das thermische Verfahren der Trocknung stattfindet. Das Trockengut kommt mit der heißen Trocknungsluft in Kontakt. Die Luft wird anschließend abgeführt (Spannrahmen, Siebband- Siebtrommeltrockner). Grundlage der Trocknung mit Luft als Trocknungsmedium bei Konvektion ist der Dampfdruck der Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur und bestimmtem Druck.
Energetische Optimierungen bei Konvektionstrocknern:
Das Aufheizen der Trocknungsluft benötigt viel Energie.
„Um 1m³ Luft um 1°C zu erwärmen,
ist ein Energieaufwand von ca.1.200 Joule bzw.0,33 Wattstunden erforderlich“
Um diese Energie nicht permanent über die Abluft zu verlieren, empfiehl sich eine Feuchtemessung der Abluft zur energetisch optimalen Luftführung. Eine Messung der Abluftfeuchte zeigt die optimale Luftmenge an, die aus dem Trockner geführt werden muss damit ausreichend Feuchtigkeit abgeführt, aber dabei nicht zu viel Wärme verloren geht. Mess- und Regeltechnik für Abluftfeuchte oder Restfeuchte werden beispielsweise von den Firmen Mahlo oder Pleva angeboten.
Wichtig ist hierbei auch die richtige Maschinengeschwindigkeit. Hierbei ist der genaue Zeitpunkt zu ermitteln, wann die Ware trocken ist. Somit kann die Geschwindigkeit der Anlage optimiert werden. Es ist ausreichend, wenn die Ware ihren trockenen Zustand erst unmittelbar vor dem Verlassen der Anlage erreicht hat.
Die Ware kann sich, solange sich Feuchtigkeit in ihr befindet, nicht über 100°C erwärmen. Sobald sich die Ware über 100°C erhitzt, ist das komplette Wasser verdampft und der Trockenprozess beendet. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Ware das Ende der Maschine erreicht haben. Zur exakten Messung der Warentemperatur und der Geschwindigkeitsanpassung steht ebenso von den oben genannten Herstellern Mess- und Regeltechnik zur Verfügung.