Werden bei kontinuierlichen Färbungen die Kanten gegenüber der Warenbahnmitte unterschiedlich angefärbt sind, spricht man von Kantenunegalität oder Kantenabläufen.
Zur Vermeidung gibt es Mess- und Regeltechnik, die die Leitfähigkeit der Ware misst und dementsprechend die Quetschfuge am Foulard regelt.
Um eine egale Färbung zu erhalten, ist die ungleichmäßige Aufnahme der Feuchtigkeit schon im Vorfeld zu verhindern.
Vorbehandelte Ware auf einer Docke (Kaule), nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf. Dies geschieht aufgrund der Wickeldichte ungleichmäßig.
Versuche haben ergeben, dass ein übertrocknetes Muster (Stanzmuster 100% CO) nach der Trocknung bereits innerhalb von 5-10 sec. mehr als 5g/m² Feuchtigkeit aufnehmen kann. Das bedeutet nicht nur, dass das einen Einfluss auf das Flächengewicht hat, sondern auch dass die Flottenaufnahme reduziert wird.
Wenn also im Kantenbereich mehr Feuchtigkeit aufgenommen werden kann, wird an diesen Bereichen weniger Flotte aufgenommen, als an den inneren trockenen Lagen der Docke. Siehe schematische Darstellung
Schema einer Docke und deren Feuchteverteilung nach offener Lagerung
Es wird daher empfohlen, die Docken, unmittelbar, nach dem Trocknungs-, oder Fixierprozess, möglichst luftdicht in Folie zu verpacken und einzulagern. Auch eine lange Standzeit nach dem Trocknen innerhalb der Produktion sollte nur in verpackter Form stattfinden.